So. Gerade hab ich mir die Windows 8 Developer Preview installiert und natürlich gleich mal ein bisschen rumgeklickt. Grundsätzlich sieht das Ding ja ganz gut aus. Natürlich sind noch einige Bugs vorhanden, aber es ist ja schließlich eine sehr frühe Beta. So darf ich zum Beispiel mit der Maus nicht an den linken Rand kommen, weil dann das System für knapp eine Minute komplett steht. Ok. das ist vielleicht falsch ausgedrückt. es ist eher so, dass plötzlich alle USB Devices weg sind, was aber einem Systemstillstand ziemlich gleich kommt (ohne Maus und Tastatur kann man einfach nicht viel machen).

Von der Installation her hat alles hervorragend geklappt. Alles wurde automatisch erkannt und eingerichtet. Einzig mein Fritz WLan Stick hat wieder einmal zicken gemacht. Er wurde zwar erkannt, aber erst nach mehrfachen Installieren und Deinstallieren hat er dann irgendwann beschlossen festzustellen, dass er eigentlich eine Aufgabe zu erledigen hat. Aber jetzt läuft er wirklich sauber und zuverlässig.

Kommen wir mal zum neuen Design. Metro… An sich eine gute Idee und ich kann mir echt vorstellen, dass ein solches Design auf Touch-Geräten eine feine Sache ist. Leider hilft mir das nur nichts, wenn ich meinen Monitor „be-touch-e“, weil der dadurch nur Fettfinger-Abdrücke bekommt. Aber es ist ja auch noch das gewohnte Design dabei. Könnte man zumindest meinen. Was mir persönlich essentiell fehlt, ist das Start-Menü, das man seit Windows 95 gewohnt ist und das mit Windows 7 wirklich unabkömmlich für mich wurde. Die Suchfunktion ist einfach der Hammer. Bei Windows 8 hat man zwar nach wie vor den netten Start-Button links unten, aber wenn man da drauf klickt wechselt man lediglich wieder auf den Metro-Home-Screen (Siehe Screenshot) Programme kann man scheinbar nur über die Shortcuts am Desktop aufrufen oder wenn das Programm auf dem Metro-Home-Screen eine Verknüpfung bekommen hat (Ich glaub, das ist immer der Fall, wenn man eine Software installiert)

Ja. gute. Also diese gewohnten Anwendung laufen auf jeden Fall so weit ich sie jetzt getestet habe (Paint.NET, Picasa, Google Chrome und noch ein paar kleine Sachen). Allerdings integrieren sie sich überhaupt nicht in das Metro-Design, sondern es wird stattdessen immer auf den normalen Desktop gesprungen und da dann die Anwendung ausgeführt. Ist irgendwie klar, da die Anwendungen ja komplett anders designed sind. Von selbst geht da leider nichts (Wär eigentlich eine feine Sache, wenn die bestehenden Anwendungen automatisch in das neue Design transferiert werden würde. Das würde mir eine Menge Arbeit sparen).

Kommen wir mal zu den Metro-Anwendungen, die bereits vorinstalliert sind. Im Grunde ist nichts besonderes dabei. Vorallem Sachen, die man sich auf einem Handy vorstellt, wie Newsticker, Wetter und Picture-Switcher etc. Ein kleines Programm für Notizen ist auch noch dabei, von dem ich mir ein bisschen was erhofft hätte, aber auch das ist genauso wie die üblichen Smartphone-Apps aufgebaut. Also man schriebt Notizen und sieht die auf einem Workspace. An den Desktop kann man da wohl nichts pinnen.

Generell wäre es wohl auch ziemlich uninteressant etwas an den Desktop (eigentlich mein ich den Metro-Homescreen) zu pinnen, weil man den sowieso in der Regel nicht sieht. Eine Metro-App startet nämlich immer in Vollbild. Das heißt, egal wie wenig Informationen ein Programm benötigt, es wird immer den ganzen Bildschirm einnehmen. Drag&Drop zwischen zwei Metro-Apps ist also in meinen Augen nicht möglich. Um auf eine andere App umzuschalten, kann man mit der Windows-Taste zwischen den Apps durchschalten. Oder aber auch über den herkömmlichen Weg mit Alt+Tab, wobei man damit dann auch auf die Anwendungen kommt, die auf dem normalen Desktop laufen. Auf gut deutsch bedeutet das, dass der Screen, auf dem die Metro-Sachen laufen letztendlich nur eine eigene Anwendung ist, die eben auch läuft. Der Unterbau ist scheinbar immer noch der herkömmliche Windows-Desktop auch wenn er stark abgespeckt wurde und sich irgendwie anders anfühlt.

Metro-Apps beenden kann man übrigens nur über den Task-Manager. Ich hab nirgendwo eine andere Möglichkeit gefunden, ein Programm zu beenden. Also auch hier wieder die Parallele zu den Smartphone-Betriebssystemen, bei denen das in der Regel auch so ist. Irgendwo hab ich aber gelesen, dass die Anwendungen im Hintergrund in einen kompletten Sleepmodus verfallen und keine Resourcen mehr benötigen. Das muss ich noch irgendwann mal ausprobieren, ob das wirklich so ist. Wenn ja, ist das ein interessanter Punkt, den man für Background-Prozesse beachten sollte.

So. Dann noch ein Punkt, den ich persönlich ziemlich schwach finde… Wenn man ein bisschen mit dem System arbeitet (ich verwende im Moment nur Bordmittel, die mitgeliefert wurden), stellt man fest, dass das System ständig zwischen Metro und altem Desktop hin und herspringt. Immer wieder braucht man zum Beispiel den Explorer (jetzt mit Ribbon) und schon ist man wieder auf dem herkömmlichen Desktop. Den Internet Explorer haben sie recht schön integriert und ich muss auch sagen, dass de WordPress-Admin-Seite damit wirklich aussieht, als ob sie für Windows 8 gemacht wurde. Aber das ist so ziemlich die einzige größere Anwendung, die integriert ist. Selbst wenn man Systemeinstellungen machen will, hat man im Metro-Look nur ein paar wenige Sachen zur Verfügung und wenn man mehr will, muss man auf „More Settings“ klicken und man hat wieder die alte Sysemsteuerung auf dem herkömmlichen Desktop.

Das macht für mich daher einen etwas uneinheitlichen Eindruck. Ich kann mir ehrlich gesagt aber auch nicht vorstellen, wie das mit größeren Anwendung in Zukunft aussehen soll. Für kleine Apps für News, Wetter etc. ist das Metro-Design ja echt eine feine Sache. Aber wenn’s komplexer wird, sehe ich da ehrlich gesagt schwarz.

Hier jetzt noch ein paar Screenshots, damit man sich ein bisschen was darunter vorstellen kann.

Achja… Zwei Punkte muss ich noch erwähnen

1: Ich bin mittlerweile doch wieder zum editieren auf den Chrome gewechselt. Der Grund ist ganz einfach. Ich wollte die Bilder über den normalen Datei-Auswahl-Dialog hochladen. Nur leider öffnet sich beim Internet-Explorer dieser in diesem Fall sehr wichtige Dialog nicht. Liegt wohl an dem Sandbox-Konzept, da ja die Apps nicht einfach so auf die Festplatte zugreifen dürfen

2: Ich such verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Rechner aus zu schalten. Scheinbar ist es notwendig, sich erst abzumelden und dann den Rechner auszuschalten. Das ist in meinen Augen alles andere als eine Vereinfachung.