Dieses Jahr ist es mir das erste mal passiert, dass mir die Met in der Mittelaltermarkt-Saison ausgegangen ist. Grund dafür ist ehrlich gesagt, dass mein letzter Ansatz ungenießbar wurde. Ich hab mich einfach zu wenig darum gekümmert und so durfte ich die leckeren (naja… eher saueren) 15 Liter in den Abfluss schütten.

Da es aber noch nicht vorbei war, musste schnell Ersatz her. Mir ist zwar vollkommen klar, das ein guter Met nicht in ein paar Tagen fertig sein kann, weil warum würde man sich sonst die Mühe machen und das Zeug 3-4 Monate hegen und pflegen? Aber man kann’s ja zumindest mal versuchen und ich muss auch echt zugeben, dass ich sehr überrascht war. Da ich der Sache nicht wirklich getraut habe, hab ich ehrlich gesagt mit gewaltigen Kopfschmerzen am Tag danach gerechnet. Daher der schöne Name „Schädelkracher“. Der Genauigkeit halber sag ich aber auch dazu, dass es sich eigentlich nicht wirklich um einen Met handelt, sondern eher um einen Federweißen auf Apfelsaftbasis, der mit Honig gesüßt ist.

Hier aber erst einmal das Rezept für meinen Met in 5 Tagen.

Tag 1:

Trockenhefe rehydrieren nach Anleitung. In meinem Fall ca 1TL Trockenhefe in eine Schüssel mit warmen Wasser geben und ca. eine halbe Stunde gehen lassen.
Dann 2l naturtrüben Apfelsaft in den Gärbehälter und die Hefe dazugeben. Das ganze dann kräftig schütteln und mit einem Gäraufsatz verschließen.

Tag 2:

Das ganze blubbert  schon ganz gewaltig. Der unverdünnte Apfelsaft hat genügend Zucker und Trübstoffe, dass die Gährung richtig an Fahrt gewonnen hat.
Also nochmal 2l von dem Apfelsaft dazu geben und nochmal kräftig schütteln.

Tag 3:

Wir haben jetzt 4l im Ansatz. Das sollte  erst einmal reichen. Jetzt muss nur noch der Honig-Geschmack rein. Also 1kg Honig in den Ansatz geben und kräftig schütteln. es sollte so lange geschüttelt werden, dass sich der Honig wirklich gut auflöst und nicht am Boden absetzt. Das kann schon ein bisschen in die Arme gehen

Tag 4:

Jetzt ist mal probieren angesagt. Ich bin ganz überrascht, dass der Ansatz auf die kurze Zeit bereits knapp 12% Alkohol entwickeln hat. Vom Geschmack her ist auch schon ganz ordentlich, aber ein bisschen Honig kann nicht schaden. Ich hab dann ungefähr noch 250g Honig dazu gegeben und dabei immer wieder probiert, bis es meinen Geschmack getroffen hat.
Damit er auch noch das besondere „Etwas“ bekommt, hab ich beschlossen, den Met mit Hypocras-Gewürzen zu „verschönern“

4 Stangen Zimt
2 EL Ingwer
1 EL Nelkenpulver
1/2 EL Kardomon
1/2 EL weißen Pfeffer
1/2 EL Muskatnuss

Das ganze in ein Baumwoll-Tuch binden und dann in den Met hängen, damit es kräftig durchziehen kann.

Tag 5:

Jetzt nur noch abfüllen und dann kann’s losgehen. Vom Geschmack her ist er echt lecker. Auch wenn er nicht so aussieht. Insgesamt ist er eher milchig trüb geworden, aber da muss man durch und im Horn sieht man die Farbe ohnehin nicht. Beim Einschenken sprudelt der Met ziemlich heftig auf. Also langsam einschenken.

Was auch noch wichtig ist zu wissen… es bildet sich immer noch Kohlensäure, da die Hefe ja nicht voll vergärt ist. Daher sollte man tunlichst die Flaschen nicht vollständig verschließen. Im Idealfall deckt man die Flaschen nur mit Alufolie ab und stellt sie in den Kühlschrank. Ich hab den Fehler gemacht, dass ich eine Flasche geschlossen im Wohnzimmer stehen hab lassen. Als wir heim gekommen sind, hab ich die Flasche nur berührt und dann hat’s den Deckel abgesprengt. Mit der Malerfarbe werd ich wohl die nächsten Tage dann noch anrücken.