Wenn ich schon dabei bin, mach ich auch gleich meinen nächsten Likör, den ich jetzt schon seit einigen Jahren immer wieder ansetze. Da wir recht viel Salbei im Garten haben, hab ich vor einiger Zeit mal den Versuch gestartet und daraus einen Likör angesetzt. Überraschenderweise kam der recht gut an und war auch noch recht bekömmlich.
Da jedes Jahr unsere Kräuter ein bisschen anders wachsen, schmeckt er auch jedes Jahr ein bisschen anders und ich muss auch zugeben, dass ich keine echten Mengenangaben machen kann. Aber bisher war er immer verdammt lecker.

Hier mal die Sachen, die ich dieses Jahr rein gesteckt habe:

  • Salbei (daher der Name). Wir haben zwei verschiedene Salbei-Arten im Garten und die ergänzen sich vom Geschmack her auch recht gut.
  • Rosmarin
  • Thymian
  • Zitronenmelisse
  • Gewürz-Lavendel
  • Oregano

Also irgendwie alles, was man gerade so findet und auf was man Lust hat. Natürlich muss man bei bestimmten Sachen - wie zum Beispiel Zitronenmelisse - ein bisschen aufpassen, da diese gerne zu intensiv wird und es soll ja ein Salbei-Likör werden. Aber da muss man eben ein bisschen rumprobieren.

Ich schneide meine Kräuter einfach, putze sie, falls nötig und dann reiße ich sie einfach ein bisschen kleiner und geb sie in ein Einweck-Glas. Reißen deswegen, weil ich das Gefühl habe, dass damit die ätherischen Öle besser austreten können. Das kann auch ein Irrtum sein, aber ganz ehrlich… man muss da wirklich keine Kunstwerke ausschneiden, weil die Blätter in ein paar Monaten dann eh weggeworfen werden.

Das Ganze kommt dann wie gesagt in ein Einweck-Glas und dann gibt man noch etwas Zucker dazu. Ich hab auf mein großes Einweck-Glas dieses mal 200g braunen Rohrzucker gegeben. Gegebenenfalls muss man dann am Ende nochmal nachzuckern, aber da komm ich dann noch drauf.

Zu guter Letzt wird das Ganze mit einem Doppelkorn aufgefüllt bis das Glas voll ist. Sollte es sich herausstellen, dass noch Kräuter reinpassen (die fallen beim aufgießen ein bisschen zusammen), dann nimmt man einfach noch mehr Salbei und drück den hinein. Das Einweck-Glas soll am Ende wirklich bis oben hin voll sein, damit möglichst wenig Luft im Glas verbleibt.

Dann verschließen, gut durchschütteln, damit sich der Zucker auflöst und ab ins Regal damit, wo der Likör dann einige Monate (2-3 Monate) stehen darf. Gelegentlich sollte man ihn wieder schütteln.

Wenn man ihn dann später abfüllt, kann man ihn abschmecken. Falls ich nachträglich noch Zucker nachgeben will, mach ich das immer so, dass ich eine Schöpfkelle voll Likör in einen Topf gebe und erwärme. Dann geb ich auch noch den Zucker in den warmen Likör und löse ihn unter rühren auf. Aufpassen, dass der Likör nicht zu heiß wird. Nur ein bisschen erwärmen, damit sich der Zucker besser auflöst. Dann wieder zurück zum restlichen Likör und wieder probieren. Solange, bis man entweder soviel probiert hat, dass man nicht mehr stehen kann oder bis einem der Geschmack passt.